Lasertag-Forum

Ach ne, die immer wieder kehrende, alte, ermüdende Diskussion. (also, ich meine nicht hier, sondern generell...)
Immer, wenns was Neues gibt, das weite Teile der Bevölkerung nicht nachvollziehen können, ists schlecht für die Kinder
In meiner Kindheit war es "Kriegsspielzeug" (also Erbsenpistolen, Soldaten, elektrische Panzer und sowas), Videospielautomaten, später wurde Gotcha verteufelt, dann die pösen "Killerspiele" am Computer, dann das Internet allgemein... Jetzt ists halt das Lasertag, weils langsam so viel wird, das es wahrgenommen wird.
Ist immer wieder das Selbe. (Ach ja, nicht zu vergessen die pösen Alkopops... Als ob wir früher mit Vodka-O weniger besoffen waren)

Meine über Jahrzehnte gebildete und auch immer wieder bestätigte Meinung:
Wenn Eltern sich für das interessieren, was ihr Nachwuchs so treibt, ist alles gut (man kann seinen Kindern so ziemlich alles erklären), wenn das nicht so ist, dann ist das erst mal Scheiße...
Dann muss das Erklären von anderen übernommen werden. Klappt nicht immer, aber wenn sich die Verantwortlichen (Lehrer, Jugendclubbetreiber, Erzieher und so weiter) sich etwas für die neuen Technologien und Möglichkeiten interessieren, können sie es auch ihren Schützlingen erklären. Hat aber jetzt nix mit Lasertag im speziellen zu tun.

Zum Lasertag selber:
Mir sind vor 25 Jahren in Velden (Niederlande) schon die 10 Jährigen zwischen den Beinen rumgehüpft. Und das war vollkommen ok. Soweit ich weiß ist das Vorkommen von Massenmorden in der Gegend nicht höher als bei uns in Deutschland. Und gestörter sind die in der Gegend auch nicht
Scheint also nicht so wild gewesen zu sein.
Und ich habe auch nicht die Erfahrung gemacht, das wilde Rambos aus unseren Mitspielern, sei es Lasertag oder Paintball, geworden sind.
Ganz im Gegenteil: Wenn man nicht vollkommen Merkbefreit ist, realisiert man, das JEDE/R beim Spiel mehrfach getroffen wird. Und wer das auf eine echte Kampfsituation überträgt, weiß in etwa, was das bedeutet. Das man eben nicht Rambo ist und allem ausweichen kann
(Ok, sowas hat für einen Staat natürlich den Nachteil, das irgendwann vielleicht niemand mehr Kanonenfutter spielen möchte...)

Na ja, ich fürchte, das trotzdem irgendwann eine Altersbeschränkung eingeführt wird. Verbote sind halt viel einfacher, als sich mit den Kindern zu beschäftigen. Und zwar mit dem, was sie gerne tun.
Und nicht mit dem, was andere meinen, was sie gerne tun sollten...

Sagen wir es so es sollte zumindest in den Bundesländern einheitlich sein damit nicht alleine das ein Kriterium ist warum eine Lasertag Arena läuft und eine andere nicht. Eine Altersfreigabe ab 12 bzw ab 8 mit Eltern für wäre zwar sehr wünschenswert aber ich glaube das die bekommen die leider nicht hin.. Allgemein ein paar Standard wie auch z.b beim Desinfektionen der Westen würden nicht schaden..

Das Problem mit der Gleichbehandlung ist:
Es kommt für die Jugendschützer und Ordnungsämter immer darauf an, wie eine Arena aufgebaut ist.
Und welche Systeme eingesetzt werden.
Beispielsweise würde ein Outdoor iCombat Game sehr wahrscheinlich erst ab 16, mit dem Schock Belt mit ziemlicher Sicherheit erst ab 18 freigegeben werden (Stichwort Einwilligung in potenziell gefährliche Handlungen).
Eine Arena, die wie ein Kriegsgebiet aussieht hat ne höhere Freigabe als ein Fantasy Setting. Und wenn "nur" ein paar Hindernisse aufgestellt sind, ohne weiteren "Kampf" Zusammenhang, ist dann laut der Jugendschützer auch für Kinder geeignet. Möglicherweise
Da kommt die gefühlte Ungleichbehandlung her.
Soweit ich weiß bekommen die Lasertag Locations einzelne Genehmigungen mit vorheriger Begehung und so.
Hier sind ja auch Betreiber, korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege.

Zu den Hygienestandards:
Die Westen sollten schon immer wieder mal desinfiziert werden.
Aber hier würde ich ungerne schlafende Hunde wecken. Es wäre mit Sicherheit ziemlich nervig, wenn sich da das Gesundheitsamt oder was ähnliches einmischen würde.
Ich setze da einfach auf die Verantwortung und Selbstkontrolle der Betreiber.

Ize hat geschrieben:Z.b. in Arenen die eine Freigabe <16 erhalten möchten, bei der Einweisung und auch sonst Wörter wie Phaser, Phaser, Knarren, Gewehr, ""schießen"", ballern... vermeiden. Das Personal muss selbstverständlich entsprechend geschult werden und sollte darauf achten, dass auch die Gäste den entsprechenden Wortschatz nutzen.

Da bin ich jetzt ehrlich gesagt anderer Meinung. Nur weil ich einen Panzer "Leopard" nenne macht ihn das zu keinem Tier und wenn ich meine Oma warum auch immer Medusa nennen würde, wird sie mich kaum versteinern während sie mich halb tot knuddelt.
Man kann natürlich als Betreiber drauf achten, dass das ein Phaser/Infrarotsender so genannt wird, aber das als Grundlage für eine Altersfreigabe zu nehmen finde ich wenig sinnvoll bzw. teilweise problematisch.

Beim Paintball heißen die Dinger auch nett Markierer, aber haben mit einem Markierer im Büro eher wenig gemeinsam - es sei denn ich werfe diesen auf unliebsame Kollegen. Oder eine Soft Air hat mit weicher Luft dann doch eher wenig zu tun.

Also Namen/Bezeichnungen allein helfen in diesen Bereichen auch nicht, deshalb sollte man etwas generell unbedenkliches wie Lasertag nicht noch weiter versuchen zu verharmlosen indem man die Teams nicht mehr Teams sondern á la Kindergartengruppen Pandas, Koalas und Buchsbäume nennt oder einen Phaser (der nunmal oft eine Art Abzug hat und Infrarotstrahlen von sich gibt) partout nicht Phaser nennen will. Allein der Versuch der verharmlosenden Nomenklatur (welche komischerweise hauptsächlich bei Chemikalien, echten Waffen oder faulen Kompromissen verwendet wird) schiebt Lasertag für mich somit in eine Schiene mit der es aus meiner Sicht nichts zu tun hat.

Ich gehe davon aus, dass Lasertag auf lange Sicht auch mehr ein "Erlebnis" bieten muss, sozusagen eine Reise auf ein Raumschiff oder Missionen. Und da schadet eine Bezeichnung "und dann haltet ihr euren Infrarotsender auf den passenden Empfänger bei einem Mitglied der befreundeten Gruppe und drückt auf die Senden-Taste um diesen zu sagen "Hab dich gefunden!" dann doch etwas.

Oh man, ich hab schon wieder so viel geschrieben... Irgendwann denkt noch wer, ich habe sonst nichts zu tun

Nun ja, Sprache formt Gedanken, verändert Wahrnehmungen und Handlungen.
Eine Entmilitarisierung der Sprache bei Dingen, die auch für Kinder geeignet sein sollen, ist durchaus sinnvoll.
Außerdem stehen da die Jugendschützer voll drauf

OT:
Ist eher über Sprachen Denken Allgemein, aber durchaus interessant:
http://www.spektrum.de/news/wie-die-spr ... mt/1145804

Mal wieder eine Übereifrige Politikerin die meint man müsse den Kindern vorschreiben was sie zu tun haben.. Besser sie gehen dort alleine hin bzw machen Unsinn in den Ferien, als bei einem Angebot der Stadt wo sogar noch ein Schulsozialarbeitern dabei ist.. Das die Politiker sich bloß nie mit Dingen beschäftigen wollen sondern immer alles verteufeln..

Wenn die Stadt zum "schießen" lädt: Lasertag im Ferienprogamm erzürnt Politiker
augsburger-allgemeine.de
http://www.augsburger-allgemeine.de/neu ... 93822.html

Lasertag abgesagt: Stadt Neu-Ulm reagiert auf Stadtratskritik
swp.de
http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_u ... 44,3861736

Kommt lasst uns alles verbieten lautet die Devise des OBH..

Ich finde es gut, dass taggen erst ab 16 Jahre ist.

Ich bin mir nicht sicher wie aktuell das bei uns hier noch ist da Ich im Moment eher eine Karteileiche bin, aber in Würzburg gab es ein Urteil :

http://www.wuerzburgerleben.de/2016/04/ ... -jaehrige/

und zwar ohne Berufung:

http://www.tvtouring.de/mediathek/video ... ge-bleibt/

Lasern ab 16 Jahren finde ich gut . Dann bleibt die Zielgruppe auch stabiler. Kinder versauen den Sport, da sie viel zu albern sind